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Sport (BZ)
Die Old Boys schnuppern gegen den grossen FC Basel im Schweizer Cup an der Sensation. Doch während der Erstligist nur Latte und Pfosten trifft, macht der FCB in der Verlängerung alles klar.
Im ersten Augenblick überwog die Enttäuschung bei den OB-Spielern. Den Spielern war bewusst, dass sie in diesem Cupspiel gegen den grossen FCB mehr hätten herausholen können. «Insbesondere in der Pause war die Euphorie in der Kabine gross, denn da merkten wir, ‚da geht ja wirklich etwas’», erklärte Captain Diren Akdemir, der eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff unglücklich vom Platz flog.
Ein Fest für OB
Doch bereits kurze Zeit nach Abpfiff konnte Akdemir der Begegnung positive Aspekte abgewinnen: «Unser Ziel war gut zu spielen, zu kämpfen und vor allem in die Zweikämpfe zu gehen. Das haben wir gemacht» Der 28-jährige betonte zudem, dass dies erst das dritte Pflichtspiel seines Teams in dieser Zusammenstellung gewesen sei. Die Old Boys verzeichneten nämlich auf diese Saison hin zwölf Zuzüge. Trotz des Resultats war Akdemir sehr zufrieden mit dem Tag: «Wir haben von Anfang an gesagt, dieses Spiel soll ein Fest werden und ich denke, dass es auch so war.»
Auch Florian Müller nahm die Niederlage gelassen und bezeichnete das Spiel als «super Erlebnis». Dies, obwohl der linke Flügel gut und gerne drei Tore hätte schiessen können. Der Neuzugang der U21 des FCB scheiterte unter anderem an der Latte, an Goalie Vailati oder kam bei einer Leuthard-Hereingabe einen halben Schritt zu spät. «Dass ich keine der Chancen nutzen konnte, ist natürlich sehr schade, aber ich werde dennoch gut schlafen können.»
OB-Trainer Roger Hegi konnte eine gewisse Unzufriedenheit nicht verbergen. Natürlich lag dies am höchst umstrittenen Schiedsrichterentscheid. «Bei 11 gegen 11 mussten wir kämpfen, aber konnten durchaus mitspielen, doch in Unterzahl war dies fast unmöglich.» Dass sein Team auch nach der Roten Karte ordentlich mithalten konnte, war für den Aargauer ein schwacher Trost. Ansonsten sprach Hegi von «einem fast perfekten Tag. Alle haben sich Mühe gegeben. Ich hoffe, der Anlass gibt uns einen Schub für die Saison.» Klar ist jedoch, dass die Umstellung für die Meisterschaft kein Selbstläufer wird. «Liga und Cup sind zwei verschiedene Paar Schuhe», sagte Hegi.
4400 Fans machen Präsidenten glücklich
Bei Präsident Roger Berberat überwog ganz klar die Freude: «Wir haben von den Leuten bekommen, was wir wollten», sagte er und dachte auch an die schöne Zuschauerkulisse von 4400 Fans. Stand nun das Fest oder das Spiel im Vordergrund? «Ein gewisser sportlicher Ehrgeiz hat man immer, aber was das Team hier gezeigt hat, war sensationell - trotz der Niederlage. Wenn ich im Voraus gewusst hätte, dass es so laufen wird, hätte ich es unterschrieben.»