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Sport (BZ)
An den Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften in Basel gibt es einige beeindruckende Leistungen zu bestaunen. Dafür verantwortlich sind auch einige Basler Exponenten.
Schweizer Meisterschaften sind Jahr für Jahr ein Höhepunkt für eine Vielzahl von Athleten. In diesem vom Coronavirus geprägten Sommer waren sie sowieso besonders. Die Schweizer Leichtathletik gehörte zu den ersten Sportarten, welche eine Vorwärtsstimmung verbreitete und Wettkämpfe unter örtlich angepassten Schutzbestimmungen ermöglichte. Ab Mitte Juni haben sich so wieder Wettkampfmöglichkeiten ergeben. Die Athleten nutzten die Chance dankbar – und trumpften nicht selten mit erstklassigen Leistungen auf. Die Schweizer Meisterschaften erklärten auch die Aushängeschilder mit internationalem Fokus zum Saisonhöhepunkt. Der Fokus zeigte sich am Wochenende in Basel. Ein hoher Leistungsstandard und eine Vielzahl erstklassiger Leistungen zeugten davon.
Die Exponenten der Region wussten sich besonders gut zu profilieren. Allen voran der Hürdensprinter des LC Therwil, Jason Joseph. Der 21-Jährige verbesserte im Halbfinal seinen eigenen Schweizer Rekord von 13,34 Sekunden von Juli in Bern auf 13,29 – und bestätigte diese Leistung im Final mit 13,31. «Ich wusste von meiner guten Form und konnte diese demonstrieren», sagte er. Bewusst strebe er dies bei jeder Startgelegenheit an. «Am liebsten hätte ich auch noch einen Vorlauf bestritten.»
Diese Saison biete sich zum Laufen exzellenter Zeiten an, sagte Joseph, da es «keinen Druck durch Grossanlässe gibt, sondern ein gezieltes Fördern des Körpers und der Leistung möglich ist». Mit Trainerin Claudine Müller gelingt ihm dies vorzüglich. Silber ging im Hürdenlauf an Zehnkämpfer Simon Ehammer.
Internationale Qualität ist auch den anderen Basler Meisterleistungen zu attestieren: den 10,18 Sekunden von Silvan Wicki über 100 Meter, den 1,88 Metern von Hochspringerin Salome Lang und – mit Abstrichen – den 54,33 Metern von Gregori Ott beim Diskuswerfen. Wickis Souveränität war herausragend. «Der erste Titel über 100 Meter reizte», sagte er. Gebremst sah sich der 25-Jährige beim Erreichen des Sprint-Doubles. Ein Zwick in den Oberschenkel zwang ihn über 200 Meter schon im Halbfinal zur Aufgabe. Die intensive Saison machte sich bemerkbar.
Über eine weiterhin steigende Leistungskurve erfreut sich Salome Lang. Die 23-jährige Hochspringerin realisierte mit 1,88 Metern eine neue Saisonbestmarke. Auch wenn sie auf 1,90 Metern scheiterte, zeigte sie sich zufrieden. «Im Frühling warfen mich die Umstände zurück, jetzt zeigen sich wieder Perspektiven», sagte sie. Sie denkt dabei an Corona und an körperliche Rückschläge zurück. Ihre 1,94 Meter aus der Halle, die Schweizer Rekord bedeuten, sind nun wieder im Blickfeld.
Die vierte Goldmedaille gewann am Freitag Gregori Ott – mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 54,33 Metern im Diskuswerfen. Dass er sich nicht gleich als doppelter Titelverteidiger feiern lassen konnte, lag an einer Winzigkeit. Nur zwei Zentimeter fehlten ihm in seiner Paradedisziplin Kugelstossen bis zu Gold.