Breel Embolo
Schalke ist für den Ex-FCB-Jungstar eine vernünftige Wahl

Markus Brütsch
Markus Brütsch
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Breel Embolo.

Breel Embolo.

Keystone

Der FC Schalke 04 ist in Deutschland ein grosser Verein mit viel Tradition, aber mässigem Erfolg. Und weil Schalke vor allem auch ein Klub mit einem nervösen und unruhigen Umfeld ist, stellt sich die Frage, ob es eine gute Idee von Supertalent Breel Embolo und seinem Berater gewesen ist, in Gelsenkirchen einen Fünfjahresvertrag zu unterschreiben. Man erinnere sich nur an Mario Gavranovic, der im Winter 2010 ebenfalls als blutjunger Super-League-Spieler mit grossen Hoffnungen zu den Knappen kam, hochkant scheiterte und heute in Kroatien kickt.

Aber Embolo ist nicht Gavranovic und das Schalke von heute nicht mehr das Schalke von damals, als Felix Magath Trainer und Manager in Personalunion war. Der neue Manager Christian Heidel und der neue Trainer Markus Weinzierl stehen für Kontinuität und Seriosität und werden das Schweizer Talent nicht verheizen, wie es mit Gavranovic geschehen war. Als dieser nach einem Tor in der Champions League hochgejubelt wurde, um dann ganz tief zu fallen.

Aber vor allem kommt Embolo mit einem ganz anders gefüllten Rucksack nach Deutschland, als damals Gavranovic. Er verfügt über ungleich mehr Super-League-Erfahrung und hat viel im Europacup gespielt. Bei ihm lässt sich nicht sagen, sein Transfer ins Ausland und in die Bundesliga erfolge zu früh. Selbst wenn ihm eine weitere Saison beim FC Basel auch nicht geschadet hätte − er ist ja erst 19 Jahre alt.

Man darf davon ausgehen, dass Embolo bei Schalke zum Einsatz kommt. Schalke hat Jungen wie Meyer, Goretzka und Schöpf eine Chance gegeben, diese wird auch Embolo erhalten. Bei Manchester United wäre es für ihn, nicht nur der Sprache, sondern vor allem der weit grösseren Konkurrenz wegen, viel schwieriger geworden, sich weiterzuentwickeln. Wenn Stéphane Chapuisat nun Embolo in deutschen Medien als kompletten Spieler, robust, schnell und mit sehr guter Technik sowie stark im Kombinieren anpreist, erscheint dies aber übertrieben. Die EM hat aufgezeigt, dass der Diamant noch ganz viel Schliff braucht.