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Sport (BZ)
Im NLA-Playoff-Viertelfinal (best-of-three) treffen die Starwings am Samstag auf Fribourg Olympic. Dabei gelten die Saanestädter als klare Favoriten, zumal sie sich für die Playoffs mit einem weiteren Ausländer verstärkt haben.
Gingen im Schweizer Eishockey alle vier Viertelfinal-Playoff-Duelle über sieben Matches, so ist die Ausgangslage im Basketball gänzlich anders. Bei Genf gegen Nyon, Fribourg gegen Starwings und selbst bei Lugano gegen Boncourt sind sich alle einig, dass diese Vergleiche mit 3:0-Siegen für die Favoriten ausgehen werden. Nur bei Neuchâtel gegen Monthey wird eine enge Serie erwartet.
Die Starwings hatten ihr letztes Meisterschaftsspiel vor über drei Wochen. Die freie Zeit wurde genutzt, um verletzte Schlüsselspieler (Brandon Jenkins, Tony McCrory) wieder einsatzfähig zu machen. Dennoch ist das Birstaler Kombinat gegen den Rekordmeister Fribourg krasser Aussenseiter, auch wenn die Baselbieter vor sechs Wochen, beim Einstand von Neo-Trainer Marko Simic, die Romands in einem denkwürdigen Heimspiel mit 93:83 zu bezwingen vermochten.
Dass Olympic den Starwings nicht gänzlich traut, zeigt die Tatsache, dass die Freiburger sich Anfang Woche mit Matt Shaw (25, 203 cm) verstärkt haben. Der Amerikaner war im ungarischen Championnat (das um einige Klassen besser als die Nationalliga A ist) der überragende Akteur und führte Kormend zum Meistertitel. «Bei uns fällt der gesperrte Darius Garrett im ersten Spiel aus; wir wollen für alle Eventualitäten gewappnet sein», begründet Kurt Eicher, neuer Olympic-Sportchef und eine Basketball-Legende in der Saanestadt, diesen Entscheid, trotz klammer Kasse einen Hochkaräter zu verpflichten.
«Es scheint, dass Fribourg doch viel Respekt oder gar Angst vor uns hat», entgegnet Starwings-Manager Viktor Mettler trocken. Denn ab Spiel 2 werden bei Fribourg sechs Ausländer unter Vertrag stehen, wobei nur fünf eingesetzt werden können. Dabei rühmen sich die Freiburger stets, dem eigenen Nachwuchs, dank ihrer Akademie, Priorität ein-zuräumen. Aber da das Angebot an Profispielern die Nachfrage bei weitem übersteigt, ist es möglich, mit einigen Tausendern sich eine Erfolgsgarantie zu erstehen. Zulasten der Schweizer Spieler notabene.
Auch bei den Starwings hat man sich kurz Gedanken gemacht, Julien Rahier zu reaktivieren oder einen Zuzug zu tätigen. Doch der Belgier Rahier, beim Heimerfolg über Fribourg der Schlüsselspieler, gibt seiner Arbeitsstelle im Flughafen Genf-Cointrin Priorität, während für Extravaganzen – sprich Verstärkungen – keine Mittel vorhanden sind.
So wird sich das Profi-Trio Jenkins, Jaraun Burrows und Justin Dobbins einer Übermacht gegenüber sehen. Unterstützt von Routinier McCrory (35) und Student Joël Fuchs. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Starwings-Verantwortlichen bereits jetzt die nächste Saison planen, auch «wenn ich bis dato nur Les Lions de Genève als unschlagbar gesehen habe. Gegen alle anderen Teams kann man siegen», sagt Starwings-Trainer Simic trocken. Es ist eine simple Feststellung und keine Warnung an Fribourg Olympic.