Der TV Möhlin schlägt in der 1.-Liga-Finalrunde die HSG Leimental mit 29:27. Dabei machte Marcus Hock den grossen Unterschied. Die Geschichte vom Derby ist schnell erzählt.
Möhlin hat ihn, Leimental nicht: Marcus Hock. Mit zwölf Toren drückte der ehemalige Torschützenkönig der 2.-Handball-Bundesliga der Partie den Stempel auf. In der Startphase waren es allerdings die Gäste, die frech nach vorne spielten.
Das Heimteam konstant auf Distanz gehalten
Hock blieb vor 650 Zuschauern unauffällig und Leimental erspielte sich rasch einen komfortablen 5-Punkte-Vorsprung (8:3). Die Baselbieter Jugend zeigte sich von der Möhlemer Routine unbeeindruckt und hielt das Heimteam konstant auf Distanz.
Die Wende kam dann sieben Minuten vor Schluss. Möhlin powerte und übernahm beim Stand von 25:24 erstmals die Führung. Danach brachten die Aargauer den Vorsprung routiniert über die Runden. Eine bittere Pille für Leimental, welches sich nach zwei Finalrunden-Niederlagen aus dem Rennen um den NLB-Aufstieg verabschieden muss.
«Ohne Hock würde so ein Spiel ganz anders verlaufen. Wir haben einfach nicht die personellen und finanziellen Mittel wie Möhlin», resümiert Leimental-Trainer Marco Lüthi nach der Schlusssirene. Aus Lüthis Sicht war der Knackpunkt, dass «wir unsere Führung nie richtig ausbauen konnten, so blieb Möhlin immer auf Tuchfühlung.»
Schnuppern am Aufstieg
Anders sieht die Gefühlswelt im Möhlemer Lager auf. «In der Finalrunde ist jede Affiche ein Endspiel. Da ist jeder Sieg Gold wert», bringt es TVM-Coach Wolfgang Böhme auf den Punkt. Mit drei Punkten aus zwei Spielen steht Möhlin aktuell auf einen Aufstiegsplatz – drei Partien stehen noch aus.
Mit dem Sieg über Leimental hat das Team um Finalrunden-Topskorer Marcus Hock (25 Tore in zwei Spielen) Blut geleckt: «Ein Aufstieg in NLB ist nicht unrealistisch. Träumen ist jedenfalls erlaubt», sagt der deutsche Rückraumspieler gewohnt bescheiden.
Nicht nur positives beobachtet
Noch ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Denn trotz dem Sieg, findet Böhme auch kritische Worte: «In gewissen Situationen war der Ehrgeiz einiger Spieler zu gross. Da müssen wir künftig kühleren Kopf bewahren. Ausserdem ist es wichtig, von Beginn an konzentriert und fokussiert zu sein.»
Auch Hock weiss, «dass die Startphase ungenügend war. Auch ich bin nicht wie gewünscht ins Spiel gekommen.» Nächster Gradmesser des TVM wird Borba Luzern/Horw am kommenden Sonntag sein. Dann spitzt sich der Kampf um den Aufstieg noch mehr zu. Gut zu wissen, in solchen Situationen eine Lebensversicherung zu haben.