Der FCB holt gegen Qarabag im letzten Gruppenspiel ein 3:0, den Gruppensieg und zieht direkt in den Conference-League-Achtelfinal ein.
Er springt auf die Bande, streckt die Arme aus und schreit. Es ist ein Schrei der Erlösung, der Freude. Denn Pajtim Kasami weiss: «Jetzt sind wir durch. Das lassen wir uns nicht mehr nehmen!» Es sind die Szenen nach dem 2:0 des FC Basel, erzielt durch Kasami. Und dieses 2:0, ja, es bedeutet, dass der FC Basel seine Gruppe in der Conference League gewinnt, vor Qarabag, welches im Direktduell selbst einen Sieg benötigt hätte, um den ersten Platz noch an sich reissen zu können.
An genau diesem Sieg – oder zumindest einer Führung – sind die Gäste aus Aserbaidschan vor allem zu Beginn der Partie jedoch gefährlich nahe dran. Denn die erste Halbzeit, sie beginnt albtraumartig für den FCB. Noch keine zwei Minuten sind gespielt, da müssten die Basler im Rückstand sein. Oder besser: Sie wären es, gäbe es in diesem Wettbewerb den Videoschiedsrichter.
Denn nachdem Nasser Djiga auf der Seite zu leicht vernascht wird, landet der Ball bei Abdellah Zoubir. Dieser schiesst, der Ball ist mindestens einen Meter hinter der Torlinie. Der Treffer aber zählt nicht. Unfassbar viel Dusel für den FCB in dieser Szene. Weniger dem Glück, sondern einem starken Reflex von Heinz Lindner haben es die Basler zu verdanken, dass es auch nach elf Minuten noch nicht 1:0 für Qarabag steht.
Lindners Safe hält die Basler im Spiel. Aber er täuscht nicht darüber hinweg, dass der Gastgeber eine grauenhafte Startphase einzieht. Mit die schlechteste Phase der gesamten Hinrunde aus Basler Sicht.
In der Folge fängt sich der FCB aber, kommt durch Matías Palacios in Minute 15 zu einem ersten Abschluss. Er scheint seine Mitspieler damit wach zu rütteln. Denn der FCB fängt sich nicht nur, er steigert sich kontinuierlich. Aus dieser Steigerung resultieren zwei Topchancen Arthur Cabrals in der 29. und der 32. Minute. Beide Male aber scheitert er am Qarabag-Keeper.
Eine Minute später schafft er es dann, den Ball hinter die Linie zu bringen. Und was auf Seiten Qarabags nicht der Fall war, ist es beim FCB: der Treffer zählt. Die Entstehung: Pajtim Kasamis Abschluss rutscht etwas über den Schlappen, landet bei Palacios an der Grundlinie, der bringt ihn zur Mitte, wo Cabral nur noch einköpfen muss. Danach spielen die Basler gut weiter, dennoch bleibt es beim 1:0 zur Pause.
Mit diesem Resultat wären die Basler längst durch, ihnen würde gar ein Remis reichen. Aber vor der Partie sprach Trainer Patrick Rahmen davon, nicht taktieren zu wollen. Und so wechselt er auch in der Pause, bringt neue Kräfte. Die Basler beginnen zwar ähnlich wacklig im zweiten Durchgang, müssen sich neuerlich beim bärenstarken Lindner und der mangelnden Präzision der Qarabag-Offensive bedanken.
Aber erneut halten sie stand, steigern sich und bauen durch Kasami die Führung noch aus. In der 74. erzielt Cabral dann noch sein zweites Tor des Tages und sein 27. im 28. Einsatz.
Mit diesem Sieg zieht der FCB am Ende ungefährdet – zumindest was das Resultat angeht – in den Achtelfinal der Conference League ein. Er tut dies mit 14 Punkten – so viele hat noch nie ein Schweizer Team in einer europäischen Gruppenphase erspielt. Der bisherige Rekord waren 13 Punkte.
Für den FC Basel bedeutet das ausserdem eine Einnahme von insgesamt 7,6 Millionen Euro, auch resultierend aus diesem Sieg und dem ersten Rang in der Gruppe. Es bedeutet aber auch, dass sich der FCB eine Hürde spart – jene im Sechzehntelfinal.
Damit geht es für die Basler europäisch dann erst nächsten Frühling weiter. Am 10. März genau, wenn das Hinspiel des Achtelfinals ansteht.