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Die Starwings bezwingen den Tabellenletzten Nyon mit 78:70. In den letzten zwei verbleibenden Runden können die Birsfelder noch den siebten Platz erreichen.
Wenn der Tabellenvorletzte und das Schlusslicht aufeinander treffen, wird in der Regel nicht feinste Basket-Kost geboten. Den «Wings» muss man zugutehalten, dass sie sich seit Wochen mit sieben Akteuren durch die Meisterschaft schleppen. Und ein jeder dieses Septetts ist angeschlagen, «im Kopf leer» oder vollführt Aktionen, die man hinterfragen muss.
Der Gastgeber begann flott, führte schnell 9:3 (nach zwei Minuten), doch aus einem 11:11 wurde bis zum ersten Viertelende ein 14:21. In dieser Phase überragte Maleye N`doye alle. Der Senegalese ist übrigens 41 Jahre alt und hat erst vor zwei Jahren wieder ein Comeback gegeben. Er war mit 36 Jahren in den Basket-Ruhestand getreten.
Es gab auch gute Phasen
Von der 11. bis 30. Minute war die Mannschaft von Cheftrainer Dragan Andrejevic ordentlich unterwegs. Sébastien Davet skorte drei von vier Dreiern, Milon traf spektakulär aus acht Metern und Deondre Burns spielte das, was man Basket nennt. Etwas, das Nathan Krill und – wie immer – Cheikh Sane nicht tun. Sane hatte mit N`doye vor zwei Jahren zusammen in Nyon gespielt. Beide sind Senegalesen – nur hätte man sich «le vieux» (wie N`doye liebe- und respektvoll genannt wird) in Birsfelden gewünscht.
Eine «Schlüsselszene» spielte sich nach 31 Minuten ab. Beim Stand von 69:53 hätte Davet einen einfachen, sicheren Korbleger machen können. Doch der Freiburger wollte «dunken», blieb am Korb hängen – und nach dem Gegenstoss mit Korberfolg für Nyon zerfiel das Starwings-Spiel. Nyon konnte den Rückstand auf acht Zähler verkürzen, doch die fehlende Klasse der Gäste verunmöglichte es, die Heimmannschaft auf die Verliererstrasse zu bringen. Denn was die Starwings ab diesem missglückten Dunkversuch zeigten, war ein Graus.
Nur Burns als Lichtblick
Diese Saison 2021/22 dauert für die «Wings» eh schon zu lange. Das Coronavirus hat allen viel abgefordert und vieles kaputtgemacht. Die Spieler sind längst ohne Sprit im Tank. Noch zwei Matches (in Lugano und zu Hause gegen Fribourg), dann drei Playoff-Matches gegen Genf (eventuell Massagno). Und man wird Deondre Burns in Erinnerung behalten, der in zwei, drei Jahren – wenn seine Entwicklung linear verläuft – in einer grossen europäischen Liga spielen wird.
Die Schweizer Akteure müsste man halten, weil vom eigenen Nachwuchs niemand fähig ist, Nationalliga A zu spielen. So ist jedenfalls das «Bänkliwärmen» durch Janis Pausa und Zaïd Weibel zu deuten. Im Gegensatz zu Nyon, wo zwei Schlüsselspieler fehlten, aber noch immer neun Akteure valables Nationalliga-A-Niveau spielten und die Waadtländer Jungs kleine Akzente setzen konnten.
Sporthalle Birsfelden. – Keine Zuschauer. – SR: Clivaz/Vitalini/Demierre.
Starwings: Milenkovic (8), Burns (23), Krill (3), Haile (9), Sane (8); Milon (17), Davet (10); Pausa, Weibel.
Nyon: Dufour (2), Ivanovic (6), Zoccoletti (2), N`doye (21), Williams (16); Van Rooij (3), Nwokeabia (6), Erard (8), Vannay (6).
Bemerkungen: Starwings ohne Kostic, Vranic (beide verletzt) und Fassnacht (Studium). – Nyon ohne Hayman und Warden (beide verletzt). – Viertelsresultate: 18:21, 22:16 (40:37); 25:14 (65:51) und 13:19 (78:70).– Mit fünf Fouls ausgeschieden: 36. Williams. – Fouls: Starwings 15, Nyon 23. – Zu den besten Spielern wurden Burns (USA) und N`doye (Senegal) gewählt.