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Nach der Sensation im letzten Spiel gegen Neuchâtel sind die Starwings wieder im harten Alltag angekommen. Das Heimspiel gegen SAM Massagno verlieren die Basketballer deutlich mit 57:79.
Dusan Mladjan ist 34 Jahre alt, 198 Zentimeter gross, in Belgrad geboren, aber im Tessin aufgewachsen. Bereits mit 15 Jahren spielte er beim damals «Grande Lugano» in der Nationalliga A und bestach durch ein Wurftalent, das europäische Spitzenklasse war. Dreimal versuchte er in Italien, in der Serie A, Fuss zu fassen. Dreimal scheiterte der ältere der beiden Mladjan-Brüder. Aber für die Schweizer Nationalmannschaft ist er weiterhin «the guy to go» – der kürzliche Erfolg in der EM-Ausscheidung über Serbien, im Basketball eine Weltmacht, trug die «DNA Dusan Mladjan».
Seit drei Jahren spielt der Flügel, der ungerne verteidigt und für die Rivalen «immer im dümmsten Moment trifft» (so der allgemeine Tenor; auch in Birsfelden) für die SAM. Beim einst grossen Lokalrivalen Lugano ist der Futtertrog nicht mehr sonderlich gut gefüllt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Dusan und Marko (der sich für eine so nichtige Partie wie gegen die Starwings schonte) in etwa so viel verdienen wie die Starwings für ihr 12-Mann-Kader (das inzwischen auf sieben Akteure zusammengeschrumpft ist) benötigen. Auch das ist «Basket made in Switzerland».
Vor einer Woche hatten die Wings die Saisonsensation schlechthin geschafft. Ein 84:82-Sieg in extremis in Neuchâtel. Und dass die Neuenburger ein Spitzenklub sind, zeigten sie am Samstag, als sie auswärts beim Meister und Titelkandidaten Nummer 1, Olympic Fribourg, siegten.
Dusan bezwang allein ein Quintett
Vielleicht hatte die Equipe von Cheftrainer Dragan Andrejevic gehofft, gegen Massagno erneut Basketgeschichte zu schreiben. Dazu hätte es aber die Erlaubnis von Signore Dusan gebraucht. Die Realität sah so aus: Nach fünf Minuten stand es 0:12. Sämtliche Gästepunkte hatte Dusan Mladjan erzielt. Nach acht Minuten stand es 2:19 – und als das erste Viertel fertig war, leuchte ein 9:25 auf. 21 Zähler davon hatte Nationalspieler Mladjan erzielt. Die Partie war entschieden – oder bereits «finito», wie die Ticinesi süffisant erklärten.
Der Rest war ein Spielen-und-spielen-lassen. Für eine kurze Zeit kam die SAM, als die Starwings auf eine 3:2-Zonenverteidigung umstellten, ins Rotieren. Näher als auf Minus 14 (18:32 nach 15 Minuten) kamen die Birsfelder nie, denn der Gastgeber war selbst unfähig, die 2-1-2-Zonenverteidigung der Luganesi wirkungsvoll anzugreifen. Dies auch, weil die Wurfquote (20 Prozent bei den Dreiern) sehr bescheiden blieb und, wie in jedem Match, 20 und mehr Ballverluste zu verzeichnen haben. Das ist unangefochtener Ligarekord.
Im Schongang fertiggespielt
In den zweiten 20 Minuten durfte Dusan Mladjan mehrheitlich auf der Bank Platz nehmen. Ab und zu stand er auf dem Feld, spielte «stehenden» Basket, warf noch ein paar Mal und traf noch immer ordentlich, wenn auch nicht mehr derart superb wie in den ersten zehn Minuten. Und es würde nicht einmal erstaunen, wenn der Nationalspieler auf das Duschen verzichtet hätte, denn ins Schwitzen kam er nicht. Aber auf dem Matchblatt standen 30 Punkte. Beim Gegner gibt es Akteure, die dazu eine halbe Saison brauchen.
Sporthalle Birsfelden. – Keine Zuschauer. – SR: Pillet/Jeanmonod/Oberson.
Starwings: Burns (19), Milenkovic (7), Milon (5), Davet (3), Sane (7); Krill (16), Haile, Waibel, Pausa.
Massagno: Nottage (14), Dusan Mladjan (30), Williams (11), Molteni (5), Chukwu (4); Slokar (7), Martino (2), Hüttenmoser (3), Veri (1), Facchinetti (2).
Bemerkungen: Starwings ohne Fuchs (Rücktritt), U20-Spieler Fasnacht (bis Saisonende unabkömmlich) sowie Kostic und Vranic (beide verletzt/Saisonende). – Massagno ohne Nationalspieler Marko Mladjan (verletzt/Schonung), US-Profi Richardson (rekonvaleszent) sowie Ex-Nationalspieler Andjelkovic, Appavou und Grüninger (alle verletzt). Viertelsresultate: 9:25, 14:14 (23:39); 14:21 (37:60) und 20:19 (57:79). – Mit fünf Fouls ausgeschieden: 35. Haile. – Fouls: Starwings 24, Massagno 17. – Zu den besten Spielern wurden ausgewählt: Burns (USA) und Mladjan.