Die fehlende Spielpraxis macht sich bei den Baselbietern bemerkbar – sie verlieren auswärts gegen Union Neuchâtel.
Wenn draussen die Temperaturen sinken, kommt es ab und zu vor, dass ein Auto, das lange steht, nicht startet. Oder es braucht lange um in die Gänge zu kommen. Etwa so geht es auch den Starwings am Mittwochabend beim Auswärtsspiel in Neuenburg.
Das letzte Ligaspiel der Wings fand am 19. Dezember des letzten Jahres und damit vor genau einem Monat statt. Darauf folgte das Cupspiel, welches die Starwings gegen Fribourg verloren. Das erste Spiel des neuen Jahres, das am fünften Januar gegen Lugano hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Grund dafür waren Coronafälle bei den Tessinern. Drei Tage später waren es die Wings selbst, die von der Pandemie geschwächt wurden. Vier positive Fälle führten zur Absage des Spiels gegen Nyon.
Die fehlende Matchpraxis sieht man den Gästen dann auch klar an. Das Heimteam, dass bereits zwei Spiele bestritten hat, geht schnell mit 17:4 in Führung. Das ist zu viel für den Starwings – Coach Dragan Andrejevic. Er nimmt ein erstes Timeout und macht den Spielern klar was er von ihnen erwartet. Nach diesem Timeout spielen die Wings prompt wacher und können den Rückstand auch verkürzen.
Noch offensichtlicher wird die mangelnde Spielpraxis bei der Schuss- und Passgenauigkeit. Nach 20 Minuten war die Field-Goal-Quote der Gäste bei gerade mal 35 Prozent. Die des Gegners jedoch bei 75 Prozent.
Die Baselbieter können sich nicht vorwerfen zu wenig versucht zu haben, die häufigen Fehlwürfe und Fehlpässe jedoch führen immer wieder zu Kontersituationen. Diese nutzt das westschweizer Team sehr oft und manchmal auch spektakulär aus. Die Hausherren leisten sich auch einige Nachlässigkeiten und so bleibt das Resultat zur Halbzeit knapp (43:34).
Den ersten Aufreger nach der Halbzeitpause liefert erneut das Heimteam. Ein Freiwurf wird so geschossen, dass der Ball exakt zwischen dem Ring und dem Brett stecken bleibt. Die 200 anwesenden Zuschauer können in der Folge das Lachen nicht unterdrücken.
Spass am Spiel hat auf jeden Fall Davin Cooper. Ihm ist nicht anzusehen, dass er eine lange Pause hinter sich hat. Er zeigt sich in Form und trifft fast nach Belieben. 32 Punkte stehen am Schluss auf seinem Konto. Einzig Thomas Rutherford kommt in die Nähe dieser Punktzahl. Er holt 24 Punkte für sein Team. Ein kurzer Zwischensprint zum Ende des 3. Viertels bringt die Wings dann bis auf zwei Punkte an das Heimteam ran.
Ein Sieg, wie dies noch im Hinspiel der Fall war, scheint plötzlich doch noch möglich. Die Kraft reicht jedoch nicht aus. Am Ende muss das Team von Andrejevic den Gegner ziehen lassen und verliert das erste Spiel des Jahres mit 85:74.
Wie beim lang stehenden Fahrzeug muss nun das Ziel sein, möglichst viele Kilometer oder im Fall der Starwings Spiele abzuspulen, um bald wieder auf Höchstleistung zu kommen. Denn mit dieser Niederlage fallen sie auf Platz neun der Tabelle.
Die nächste Chance bietet sich für die Baselbieter am Samstag. Dann empfangen sie Swiss Central, die heute ihr Spiel verschieben mussten und vielleicht ebenfalls mit der Pause zu kämpfen haben.
Halle des sports de la Riveraine.– 200 Zuschauende.– SR: Stojcev, Marmy, Curty
Neuchâtel: Colon (22 Punkte), Gräser (6), Fofana (21), Martin (10), Anabir (8), Caputo (0), Mehic (2), Chokoté (2), Timberlake (0), Giddens (14).
Starwings: Cooper (32 Punkte), Kostic (9), Weibel (2), Vranic (7), Rutherford (24), Fasbacht (0), Schneider (0), Schommer (0), Pausa (0), Johnson (0), Babic (0).