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Eine Woche nach dem erlösenden Sieg gegen Luzern ist der Aufschwung des FC Basel schon wieder vorbei. In Lugano führt er zur Pause noch mit 1:0, gibt den Sieg danach aber mit einer schwachen Leistung aus der Hand. Dies rächt sich in der Rangliste.
Das Spiel: Es ist eine taktische Neuausrichtung, die der FC Lugano in der Pause vornimmt und die den FC Basel völlig aus dem Konzept bringt. Trainer Maurizio Jacobacci bringt den bulligen Stürmer Asumah Abubakar für den Verteidiger Akos Keckskes und stellt das Spielsystem um: Von einem ultra-defensiven 5-3-1-1 auf ein offensiveres 4-4-2. Es ist eine Umstellung, die das Spiel komplett in eine andere Richtung dreht.
Die Gäste aus Basel führen zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 und scheinen den erlösenden Sieg gegen Luzern bestätigen zu können. Nicht, dass der FCB in Hälfte 1 ein offensives Feuerwerk zünden und sich Chance um Chance erspielen würde. Das braucht es auch gar nicht. Denn Lugano spielt ängstlich, setzt allerhöchstens Nadelstiche, ist nur darauf bedacht, hinten kein Tor zu kassieren. Es geht schief. Denn in der 22. Minute springt Lugano-Torhüter Noam Baumann nach einem Eckball am Ball vorbei und ermöglicht den 14. Saisontreffer Arthur Cabrals. Die Führung geht absolut in Ordnung, weil Pajtim Kasami noch zwei weitere Möglichkeiten hat. Ein Mal direkt vor dem Eckball, der zum Tor führt, ein zweites Mal bei einem Weitschuss in der 39. Minute. Lugano ist offensiv hingegen harmlos.
Es ändert sich nach der Pause, weil Jacobacci in die Taktikkiste greift. Plötzlich ist es Lugano, das stürmt und Basel, das verteidigt. In der 53. Minute schiesst erstmals ein Luganesi auf das Gehäuse, die Drangphase ist eröffnet. Gegen Numa Lavanchys Energieanfall in der 58. Minute reicht noch ein starker Reflex von Heinz Lindner, doch nur zwei Minuten später kann auch der Österreicher nichts mehr ausrichten. Sandi Lovric erhält von den Baslern nur Begleitschutz und bestraft die Passivität der Gäste. Nichts mehr ist von der Souveränität der ersten Halbzeit zu sehen. Keine Ballstafetten, kein überzeugendes Zweikampfverhalten, sondern nur Überforderung in der Defensive. Es ist erneut Lindner, der Unterlatte und Abubakars Unvermögen, den Ball aus zwei Metern über das Tor zu befördern, zu verdanken, dass der FCB nicht schon nach 63 Minuten hinten liegt. Er tut es 13 Minuten später. Dann bedient Lovric Mattia Bottani, der den Ball im Strafraum freistehend versenkt. Wie schon im November ist es Bottani, der den entscheidenden Treffer gegen Basel erzielt. Denn beim Endresultat von 1:2 bleibt es. Auch, weil Arthur Cabral in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem artistischen Fallrückzieher an Baumann scheitert.
Der Beste: Lindner ist eine Halbzeit beschäftigungslos und steht dann oftmals im Zentrum des Geschehens. Seine Paraden gegen Lavanchy und Lovric verhindern, dass der FCB noch früher in Rückstand gerät. Bei den Gegentreffern ist er machtlos.
Das gab zu reden: Dass sich vor den Schweizer Fussballstadien Fans versammeln, scheint Mode zu werden. St. Galler haben es beim Spiel gegen Basel gemacht, Basler gegen den FC Luzern und jetzt Luganesi gegen den FCB. Immer gewann das Heimteam.