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Die unglaubliche Geschichte der Starwings geht weiter. Die Birsfelder gewinnen das zweite Spiel gegen Neuchâtel mit 89:75 und ziehen ins Finale der Playoffs ein. Jetzt wollen die Wings auch den Titel und müssen dafür nur noch Fribourg schlagen. Ein historisches Resultat ist es aber schon jetzt.
Keinen halben Tag hatte es am Montag gedauert, bis die 50 Tickets für das Heimspiel der Starwings in der Birsfelder Sporthalle vergriffen waren. Und dies, bevor das erste Halbfinalspiel gegen Union Neuchâtel, welches die Starwings am Mittwoch mit 91:88 gewinnen konnten, überhaupt gespielt war. Es verwundert aber nicht, dass das Interesse am zweiten Spiel grösser ist als sonst. Denn die Starwings sind an diesem Freitagabend nur ein Sieg davon entfernt, einen der grössten Erfolge der Vereinsgeschichte einzufahren. Noch nie standen die Starwings in einem Playoff-Finale.
«Es fühlt sich nicht real, nicht greifbar an. Ich muss mich immer wieder zwicken», sagt einer der 50 Zuschauenden, die den Weg in die Halle gefunden haben. Unter den Zuschauenden sind auch Leute, die sonst nicht regelmässig auf den Rängen sitzen würden. Einen solch denkwürdigen Abend will sich keiner entgehen lassen. Dass sie heute hier sitzen hätte vor der Saison aber wohl kaum einer gedacht.
Dementsprechend euphorisiert zeigt sich die ganze Halle von Beginn an. Mit Papierfächern sorgen die Fans für ordentlichen Lärm in der Halle. Man kann sich gut vorstellen, was für ein Hexenkessel die Halle sein kann, wenn fast 1500 Zuschauer in der Halle sind. So viele waren es nämlich beim letzten Halbfinale der Starwings im Jahr 2008.
Diese Energie überträgt sich vom Tip-Off an auf die Akteure auf dem Feld. Nathan Krill sorgt mit einem Dreier nach etwas mehr als 20 Sekunden für die ersten Punkte und die erste Führung für die Wings. Von diesem Punkt an dominieren die Hausherren auch das Spiel und lassen völlig vergessen, dass gerade der Achte der Qualifikationsrunde gegen den Vierten spielt. Zwischenzeitlich ziehen die Wings sogar bis auf elf Punkte davon.
Und immer dann, wenn es so aussieht, also könnten die Gäste aus Neuenburg herankommen, sind die Gelben zur Stelle. Ob ein sensationeller Block von Cheikh Sane oder ein Dreier von Topskorer Deondre Burns. Es sind kleine Nadelstiche, die die Gäste verzweifeln lassen und dafür sorgen, dass die Starwings mit einer 45:38-Führung in die Halbzeit gehen.
In den letzten beiden Vierteln wird das Spiel zu einem Schaulaufen für die Wings und das, obwohl sie kaum rotieren können. Gerade sieben Spieler setzt Headcoach Dragan Andrejevic ein, während bei Neuchâtel elf Spieler durchgewechselt werden. Die Wings bleiben aber weiter unermüdlich und können die Führung sogar weiter ausbauen. Die Sensation, sie ist nie wirklich in Gefahr. Und so bricht beim letzten Ton in der Halle grenzenloser Jubel aus. Die Wings gewinnen klar mit 89:75 und stehen sensationell im Finale der Playoffs.
«Wir haben unser Limit schon lange durchbrochen. Es ist unglaublich, was wir geleistet haben»,
sagt Dragan Andrejevic, der gerade eine Siegerdusche von seinen Spielern bekommen hat. Manche von ihnen haben Freudentränen in den Augen. Der Trainer wagt auch einen Blick auf das Finale gegen Fribourg: «Wir wollen es geniessen und Spass haben. Wir sind schon die Gewinner der Saison. Aber natürlich wollen wir jetzt den Titel», sagt Andrejevic. Und auch die Fans bekommen wieder die Gelegenheit, ihre Wings live in der Halle zu sehen. Auch, wenn viele von ihnen vermutlich erst mal sprachlos sind.
Sporthalle Birsfelden. – 50 Zuschauende. – SR: Clivaz/Pillet/Tagliabue.
Starwings: Milenkovic (26), Burns (16), Milon (15), Davet (10), Sane (13); Krill (9), Pausa.
Neuchâtel: Colon (14), Taylor, Ford (6), Anabir (5), Carter (17); Caputo (2), Kübler, Fofana (12), Granvorka (6), Martin (9), Giddens 4.
Bemerkungen: Starwings ohne Haile, Kostic, Vranic, Weibel (alle verletzt), Fasnacht (Schule/Studium) sowie Fuchs (Rücktritt). – Neuchâtel komplett. – Viertelresultate: 28:25, 17:23 (45:38); 18:12 (63:50) und 26:25 (89:75). – Fouls: Starwings 14, Neuchâtel 27. – Spieler des Spiel: Starwings: Cheikh Sane