Handball
Ein seltenes Glücksgefühl für die Stanserinnen

Die Stanser Handballerinnen überraschen auswärts gegen Zug II mit einem 36:29-Sieg.

Stephan Santschi
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Die Stanserin Nadja Fellmann erzielt zwölf Treffer beim Sieg gegen Zug.

Die Stanserin Nadja Fellmann erzielt zwölf Treffer beim Sieg gegen Zug.

Bild: Pius Amrein (Stans, 17. April 2021)

Gegen Zug gibt es für die Stanserinnen in der SPL 2 eher selten etwas zu holen, seit dem Abstieg aus der höchsten Spielklasse im Jahr 2017 verloren sie gegen die zweite Auswahl des LKZ neun von 13 Begegnungen. Vor allem auswärts setzt es immer auch wieder mal eine Kanterniederlage ab. Am letzten Samstag allerdings war es ganz anders: Die Nidwaldnerinnen, die auf dem letzten Platz in die zweite Saisonhälfte starteten, gewannen gegen das drittklassierte Zug diskussionslos mit 36:29.

«Eine positive Überraschung»,

staunte Spielertrainerin Gréta Grandjean.

Zumal der Sieg auf absolut souveräne Art und Weise zu Stande kam. Ausgeglichen war die Partie nur während etwa fünf Minuten (2:2), dann setzte sich Stans mit einem ersten Zwischenspurt auf 6:2 ab. Die offensiv interpretierte 6:0-Abwehr funktionierte gut, die Goalies arbeiteten zuverlässig und vorne stellte die unverwüstliche Nadja Fellmann in ihrem zehnten Jahr in Stans ihre Klasse unter Beweis – am Ende ruhten zwölf Treffer auf dem Konto der abschlussstarken Rückraumspielerin. Zur Pause führte Stans mit 16:11, und auch nach dem Seitenwechsel kam es nicht zum Einbruch, der aufgrund des schmalen Aufgebots zu erwarten gewesen wäre.

Viel Klasse im Stanser Staff

Zug fehlten mit Shanice Kägi, Sina Hess und Mattea Käppeli zwar die drei besten Skorerinnen des 35:26-Hinspielsiegs in Stans, zudem ist Linkshänderin Alina Berchtold in der Winterpause nach Stans zurückgekehrt. Die Personalsorgen der Nidwaldnerinnen sind indes noch weitaus grösser, nur mit neun Feldspielerinnen traten sie an. Ihr Kader ist generell dünn, das Team jung und die Routine war in Zug vor allem im nicht spielfähigen Staff zu finden.

Grandjean verzichtete wegen Knieproblemen nämlich auf einen Einsatz, Barbara Schiffmann kehrt wegen ihrer Schwangerschaft nicht mehr auf den Platz zurück und Sina Kuster schmerzt nach der langwierigen Knieverletzung jetzt die Schulter. Zwar kam der LKZ bis zur 45. Minute nochmals auf drei Treffer heran (23:26), «das Tief in der zweiten Halbzeit hielt sich diesmal aber in Grenzen», stellte Grandjean fest.

Zu verdanken war dies nicht zuletzt einer taktischen Massnahme, die Umstellung auf das 7:6-Überzahlspiel im Angriff brachte die Nidwaldnerinnen sicher ins Ziel.

«Wir hatten das Resultat 60 Minuten lang im Griff, jede Spielerin hat ihren Teil zum Sieg beigetragen. Ich habe auch Nadja Fellmann für ein paar Minuten pausieren lassen können, ohne dass dies für die anderen ein Schock gewesen wäre»,

freute sich Grandjean.

Den letzten Platz an Aargau Ost abgegeben

Die Stanserinnen sammelten damit wichtige Punkte im Abstiegskampf und gaben die rote Laterne in der Tabelle wieder an die HSG Aargau Ost ab. Am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Arbon hofft Grandjean wieder auf Punktezuwachs, um dem primären Ziel, dem Ligaerhalt, einen weiteren Schritt näher zu rücken.

LK Zug II – BSV Stans 29:36 (11:16)
Sporthalle. – 75 Zuschauer. – SR Nauer/Grünig. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Zug, 5-mal 2 Minuten gegen Stans. – Zug: Giaimo (2 Paraden)/Huber (7); Schürmann (7 Tore), Schnarwiler, Flückiger (1), Truchot (1), Rüegg (2), Hubler (2), Staubli, Snedkerud (1), Gwerder, Litscher (11/2), Loretz (4), Bühler. – Stans: Hofstetter (11 Paraden)/Kafexholli (2); Berchtold (2 Tore), Rossi (7/1), Amstalden, Lussi (3), Orosaj, Kretz (4), Fellmann (12), Inderbitzin (4), Fernandes Martins (4). – Bemerkung: Huber pariert Penalties von Fellmann (23./6:11) und Fernandes Martins (45./22:26).