Marco Odermatt gewinnt auch den letzten Riesenslalom der Saison. Der 25-jährige Nidwaldner schnappt sich damit den Allzeitrekord von Hermann Maier und übertrifft die magische Marke von 2000 Punkten.
Marco Odermatt krönt eine Saison der Superlative. Bei seinem letzten Weltcup-Einsatz dieser Saison tut er das, was er über den ganzen Winter schon so oft getan hat: Der 25-jährige Nidwaldner überragt die Konkurrenz, bringt einmal mehr alle zum Staunen.
Er schnappt sich den Sieg beim Riesenslalom von Soldeu in überragender Art und Weise. Es ist eine weitere Machtdemonstration. Mit dem 13. Weltcup-Erfolg dieses Winters knackt der Olympiasieger auch den magischen Allzeitrekord von Hermann Maier und schafft Historisches. Marco Odermatt beendet die Saison mit sagenhaften 2042 Punkten.
«Ich hatte in diesen Tagen immer festgehalten, dass mir die Marke von 2000 Punkten nicht wichtig sei. Dennoch habe ich festgestellt, dass ich von Tag zu Tag immer nervöser wurde. Im Hinterkopf schien es wohl präsent. Womöglich wollte es mein Kopf oder Körper unbedingt. So bin ich auch gefahren, habe viel riskiert und Vollgas gegeben. Der Vorsprung von zwei Sekunden ist unfassbar», so ein emotionaler Odermatt gegenüber SRF.
Zum Ende der Saison fuhr Marco Odermatt seine Konkurrenz in Grund und Boden. In Andorra betrug der Vorsprung surreal anmutende 2,11 Sekunden auf den Norweger Henrik Kristoffersen. Auf dem dritten Rang landete der Österreicher Marco Schwarz (+2,29 Sekunden).
Bereits vor dem letzten Riesenslalom der Saison hatte der 25-Jährige die kleine Kristallkugel auf sicher. Auch in Sachen Gesamtweltcup stand der Nidwaldner schon seit geraumer Zeit als grosser Triumphator fest. Somit lag der Fokus auf dem Erreichen des Meilensteins. «Mir war bewusst, dass, wenn ich meine Leistungen abliefern würde, die Bestmarke automatisch fallen würde. Ich habe versucht, das Ganze etwas herunterzuspielen, damit ich mich auf das Wesentliche, das Skifahren, konzentrieren konnte.»
Nach Halbzeit war die magische Marke in Griffweite. Mit einem Vorsprung von über einer Sekunde fuhr er bereits in einer eigenen Liga. Obwohl sich der Schweizer für den Entscheidungslauf vornahm, das Risiko etwas zu drosseln, war davon auch im 2. Lauf nichts zu sehen. In unnachahmlicher Manier fuhr er trotz ramponierter Piste und schwierigen Sichtverhältnissen zum spektakulären Sieg.
Zweitbester Schweizer wurde Thomas Tumler. Der 33-jährige Bündner machte im Vergleich zum 1. Lauf gleich elf Ränge gut und beendete den Wettkampf als Fünfter – sein zweitbestes Weltcup-Ergebnis. Loïc Meillard (10.) und Gino Caviezel (14.) fuhren ebenfalls in die Punkteränge.
Zurück zu Odermatt und dessen Wahnsinnssaison. Im Weltcup startete er insgesamt 26 Mal, fuhr irrsinnige 22 Podestplätze heraus. Von 2600 möglichen Weltcup-Punkten erreichte er 2042. Das ergibt einen Schnitt von 78,5 Punkten pro Rennen. Hinzu kommt der Gewinn der grossen Kristallkugel, der kleinen für den Super-G- und Riesenslalom-Weltcup. Auch bei der Weltmeisterschaft räumte er ab. Zwei Goldmedaillen in der Abfahrt und im Riesenslalom. Damit endet für den 25-Jährigen ein Traumwinter.