Der FC Basel gewinnt gegen den FC Sion mit 6:1 und begeistert die anwesenden Fans. Nicht nur die sechs verschiedenen Torschützen, sondern auch die Defensive überzeugt - zumindest bis kurz vor Schluss. Den nächsten Versuch, diese Maschine ins Stocken zu bringen, kann am Donnerstag Ujpest Budapest starten.
20:4 Schüsse, 8:0 Schüsse aufs Tor, 7:0 Grosschancen, 5:0 Tore. Ein Blick während der Halbzeitpause auf die Statistiken versichert den FCB-Fans: Nein, das ist kein Traum, der sich da im ersten Liga-Heimspiel nach dem Corona-Lockdown abspielt. Der FC Basel kommt wie von der Tarantel gestochen aus der Kabine. In Minute 4 findet Valentin Stocker mit einer Ecke den Kopf von Pajtim Kasami zum 1:0.
In Minute 15 sprintet Sergio Lopez von der eigenen Torlinie zur anderen und schiebt den Ball nach einem Doppelpass mit Edon Zhegrova zum 2:0 über die Linie. In Minute 22 findet eine Ecke von Zhegrova den Kopf von Sebastiano Esposito, der wiederum perfekt für Eray Cömert auflegt, der bei seinem Startelfdebüt in dieser Saison das 3:0 besorgt.Der FC Basel ist immer einen Schritt schneller als Sion.
«Wir hatten viel Power und ein gutes Zusammenspiel und haben gezeigt, dass in dieser Saison noch viel möglich ist»,
sagt Cömert. «Dank unserer Intensität haben wir den Gegner an die Wand gespielt», analysiert Kollege Kasami. Und die Führung hätte schon zur Pause noch höher ausfallen können. Doch was Cömert und Arthur Cabral freistehend nicht schaffen, schafft dann der überragende Esposito.
Per Aussenrist stellt er in Minute 42 auf 4:0, und in der 44. Minute macht dann auch Cabral sein Tor. Wieder nach einer Ecke. Wieder per Kopf. 5:0. «Wir haben nicht mal im Ansatz gezeigt, was wir uns vorgenommen haben», sagt Sion-Trainer Marco Walker an alter Wirkungsstätte.
Nachdem der FCB Sion am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit einem lustlosen Auftritt im Tourbillon den Nicht-Abstieg ermöglichte, scheinen sich die Walliser ebenfalls per Gastgeschenk zu revanchieren.
Missverständnisse wechseln sich mit Unkonzentriertheiten ab. Schon zur Pause nimmt Walker vier Wechsel vor. Unter anderem bleibt Luca Zuffi in der Kabine, der vor dem Spiel noch offiziell vom FCB verabschiedet worden war.
Doch besser wird es nicht. Zhegrova stellt in Minute 55 nach einem schönen Solo auf 6:0. Der Kosovare ist an diesem Nachmittag der sechste Torschütze. Dazu gibt es auf Basler Seite vier unterschiedliche Assistgeber. Und das, obwohl Rahmen seine Startformation im Vergleich zum Spiel am Donnerstag auf fünf Positionen geändert hatte. Doch auf dem Feld merkt man nicht, dass Xhaka, Frei und Lang geschont werden.
«Es tut uns gut, dass wir schwer auszurechnen sind und viele Spieler Tore schiessen können», sagt Rahmen, der sich freut, dass es aktuell offenbar egal ist, welche Spieler er aus dem Kader aufs Feld schickt. Belastungssteuerung nennen das die Experten und Rahmen scheint ein Experte der Belastungssteuerung zu sein. «Das ist sein Job. Es tut der Mannschaft gut, wenn der eine oder andere mal Kräfte sparen kann», sagt Kasami und fügt mit einem Lächeln hinzu:
«Die Maschine läuft. Das ist wichtig.»
Gegen Ende des Spiels stottert die angesprochene Maschine dann doch ein wenig. Nach einem Zupfer von Fabian Frei am Trikot von Sion-Stürmer Filip Stojilkovic gibt Schiedsrichter San Elfmeter. Und der Gefoulte verwandelt zum 6:1. Rahmen ärgert sich besonders über den ersten Gegentreffer im vierten Spiel, und es ärgert ihn auch, dass Sion in den Schlussminuten noch die Chancen auf die Tore 2 und 3 hat.
Doch das wird schnell vergessen sein. «Wir haben heute von A bis Z dominiert. Das war schön», sagt Rahmen bereits 15 Minuten nach Schlusspfiff. Und schon am Donnerstag wartet mit Ujpest bereits ein nächster Gegner, der «uns analysiert hat und besiegen will». Doch das wird gegen diesen starken FCB nicht einfach.
St.-Jakob-Park – 15 112 verkaufte Tickets – SR: Fedayi San. - Tore: 4. Kasami 1:0 (Stocker). 15. López 2:0 (Zhegrova). 21. Cömert 3:0 (Esposito). 42. Esposito 4:0 (Cabral). 44. Cabral (Zhegrova) 5:0. 55. Zhegrova 6:0 (Cabral). 88. Stojilkovic 6:1 (Foulpenalty).
Basel: Lindner; López (72. Frei), Cömert, Pelmard, Petretta (72. Lang); Kasami, Quintillà (86. Palacios); Zhegrova, Esposito, Stocker (60. Millar); Cabral (60. Males).
Sion: Fickentscher; Cavaré, Lacroix, Ruiz, Marquinhos; Itaitinga (46. Araz), Serey Dié (62. Martic), Zuffi (46. Ndoye), Tosetti (46. Grgic); Stojilkovic, Hoarau (46. Uldrikis).
Bemerkungen: FCB ohne Padula, Djiga und Durrer (alle verletzt), Nikolic, Pululu, Tushi, Cardoso (alle kein Aufgebot).
Verwarnungen: 24. Serey Dié (Foul). 35. Lacroix (Foul). 36. López (Reklamieren).