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Der FC Basel kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon. Lange sieht es nach einer Niederlage in Lausanne aus. Am Ende entwickelt sich das Spiel zu einem spannenden Thriller, der keinen Sieger findet.
Das Spiel: «Klar ist unser Anspruch höher, aber es waren zwei schwere Auswärtsspiele. Wir müssen uns mit dem einen Punkt einfach zufriedengeben», sagt FCB-Goalie Heinz Lindner nach der Partie. Wie schwer das Spiel werden würde, ahnte der Österreicher wohl schon in der ersten Minute.
Kaum hatte er sich zu Spielbeginn zwischen den Pfosten positioniert, muss er schon das erste Mal eingreifen. Hicham Mahou zwingt ihn nach wenigen Sekunden schon zur ersten Parade. Mahou ist es dann auch, der zehn Minuten später die Führung für Lausanne erzielt. Mit einer einfachen Körpertäuschung lässt er Timm Klose aussteigen und überwindet Lindner mit einem Flachschuss ins lange Eck.
Lausanne spielt daraufhin druckvoll weiter und erzwingt so einen Elfmeter in der 29. Minute. Abrashi behinderte Evann Guessand regelwidrig beim Abschluss, worauf Stjepan Kukuruzovic den Strafstoss unhaltbar verwandelt. Während die 100 Lausanne-Fans noch das Tor bejubeln, liegt auf einmal Valentin Stocker im anderen Strafraum am Boden und holt den Elfmeter auf der Gegenseite raus.
Arthur Cabral lässt sich das nicht nehmen und verwandelt lässig zum 1:2-Anschluss, der bis tief in den zweiten Durchgang Bestand hat, weil Lausanne vorne sündigt, aber hinten dicht hält. Bis zur 76. Minute, als sich dann endlich mal eine Lücke auftut. Valentin Stocker wird geschickt und legt kurz vor dem Tor in die Mitte auf Cabral, der nur noch einschieben muss.
Das Spiel hat aber noch mehr zu bieten. Erst rettet Lindner gegen Evann Guessand, der Ball landet aber irgendwie vor den Füssen von Nikola Boranijasevic, der in der 82. Minute das 3:2 erzielt. Und auch darauf hat der FCB in Form von Cabral und Stocker eine Antwort. Diesmal setzt Cabral aber seinen Kapitän mit Übersicht in Szene, sodass Stocker den hart erkämpften Ausgleich erzielt.
Am Ende kommt der FCB mit einem blauen Auge davon und bleibt im vierten Spiel unter Patrick Rahmen weiter ungeschlagen. Offensiv und auch in der Defensive bleibt aber wie schon gegen Vaduz Luft nach oben.
Der Beste: Der Captain Valentin Stocker ging mit gutem Beispiel voran, vor allem dann, als es für seine Mannschaft nicht lief. Erst holt er den Elfmeter raus, dann bereitet er den zweiten Cabral-Treffer vor und am Ende erzielt er selbst den hart erkämpften Ausgleich. Ein Stocker in dieser Verfassung kann Spiele entscheiden.
Das gab es zu reden: Es waren zwar nur 100 Fans im Stadion, zu hören waren sie aber trotzdem. Endlich kehrt wieder Stimmung in die Stadien zurück. Ob Pfiffe gegen Valentin Stocker oder Schiedsrichter Stefan Horisberger, «Allez Lausanne allez»-Rufe nach dem 3:2-Führungstreffer oder Applaus nach den zahlreichen Chancen. Alles fast wie früher, nur eben um einiges leiser.